Let’s talk about six baby?

Aufgrund neuerlicher Sparmassnahmen unter dem neu gewählten Kassierer Sergio Conde Molina dos Santos Aveiro (alles Guetzli no a dere Stell) herrscht von nun an ein eiserner Sparkurs, weshalb sich die Redaktion gezwungen sah, ihre Tätigkeiten vorübergehend einzustellen. Dank dem unermüdlichen Einsatz von Vorzeige-Gewerkschafter und Levrat-Jünger Dario Müller konnte ein neuer Gesamtarbeitsvertrag ausgehandelt werden, der es der schreibenden Zunft erlaubt, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. In der Zwischenzeit gingen einige Spiele über die Bühne, weshalb die Leserschaft fürs Erste mit einer Übersichtsliteratur Vorlieb nehmen muss.

Nach dem Startfurioso gegen den FC Fällanden fanden sich die Neumünsteraner auf dem Kartoffelacker zu Egg ein, um gegen die Zürcher Oberländer die nächsten drei Punkte einzufahren. Auf holprigem Geläuf gestaltete sich das Unterfangen schwieriger als gedacht. Nachdem der emsige Linksverteidiger Moser bereits nach zwei Zeigerumdrehungen das Leder in den gegnerischen Maschen verschwinden liess, wähnte sich die Mannschaft bereits gedanklich in der Kabine, um sich den Klängen von Gigi d’Agostino hinzugeben. Anders lässt sich der 2:1 Pausenrückstand nicht erklären. Eventuell noch mit einer diskutablen Schiedsrichterleistung, dies wäre jedoch zu kurz gegriffen. Sei‘s drum. Auch in der zweiten Spielhälfte verpasste es der FCN dem Spiel bzw. den Kartoffeln den Stempel aufzudrücken. So trat man nach der ernüchternenden 4:2 Niederlage die Rückreise an, dies jedoch mit einem kleinen Boxenstopp, um in der von Gault Millaut premierten „Moser’s Hotdogburg“ fürstlich zu speisen. 

Viel Zeit die Würstchen zu verdauen blieb allerdings nicht, denn mit dem FC Meilen wartete bereits der nächste Gegner auf der heimischen Sportanlage Looren. Nachdem Neuzugang Meyer bereits nach wenigen Minuten für die Führung besorgt war, gelang den Gästen nach einem Missverständnis in der FCN-Abwehrzentrale kurze Zeit später der Ausgleich. Flügelflitzer Gabay korrigierte das Missverständnis jedoch postwendend, sodass man sich begleteitet von exorbitantem Chancenwucher mit einer 2:1 Führung in die Pause begab. Nachdem Gabay zwanzig Minuten vor Schluss einen weiteren Treffer beisteuerte, beendete Sturmtank Dürig kurzerhand später seine ewigwährende Torflaute mit einem sehenswerten Solo, das den gegnerischen Torhüter zu einem Statisten verkommen lies. Als wäre den Zuschauern an diesem Prachtssonntag nicht schon genug geboten worden, hämmerte Huber („der Mann von der Hammerstrasse“) den Ball dermassen wuchtig unter den Querbalken, dass auf der Richter-Skala in und um Witikon seismographische Ausschläge zu verzeichnen waren. Für den 6:1 Endstand war wiederum Gabay besorgt, der damit seinen Hattrick komplettierte und damit seine bemerkenswerte Frühform unterstrich. Aus dem nahen Umfeld des Topscorers hört man, dass dieser sich auf der Basis von neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen nur noch von „Haribo Saftbeeren“ und „Zweifel Inferno Wave Chips“ ernähre. Es bleibt zu hoffen, dass die WADA diese Nahrungsergänzungsmittel demnöchst nicht in ihre Verbotsliste aufnimmt.

Im folgenden Auswärtsspiel gegen die Mannen des FC Männedorf war die Gastmannschaft gewillt, den zweiten Sieg in Folge einzufahren und etwas sorgfältiger mit ihren Chancen umzugehen. Gesagt, getan! Dem frühen 1:0 Rückstand folgten sage und schreibe 9(!) Tore (Meyer, Moser, Koch, Gabay, 2x Hazewinkel, 3x Müller), ehe die Männedorfer zum Zwischenspurt alla Alex Wilson ansetzten und weitere zwei Tore beisteuerten. Für den Schlusspunkt waren jedoch die Gäste in persona von Matchwinner Müller besorgt, der seinen Viererpack schnürrte und damit zeitgleich seinen Kritiker verstummen liess, die nach der Verpflichtung des „Libanonexpress“ Meyer ihm eine schwierige Saison prophezeiten. Mit dem 10:3 Stängeli im Rücken schmeckten die anschliessenden Stangen umso vorzüglicher.

Im Wissen um die „Schande von Gossau“ der abgelaufenen Saison, bei welcher „Kaffeesatz der Gesellschaft“ eine völlig neue Bedeutung zuteil wurde, bereitete man sich akribisch auf die anstehende Auswärtspartie vor. Durch effektives Angriffspressing gelang es Kleeblättern durch die Topscorer Müller und Gabay bereits nach elf Minuten mit einem Doppelschlag in Führung zu gehen. In der zweiten Spielhälfte wiederholten die beiden Herren ihr Kunststück, wodurch man diskussionslos mit einem 0:4 Auswärtssieg die Rückreise aus der Gossauer Bedeutungslosigkeit antrat. Erstmals gelang es dem Fanionteam des FC Neumünster kein Gegentor zu kassieren, was insbesondere der bestens aufgelegten Abwehrzentrale um Egli und Tenchio zu verdanken war. Routinier Tenchio zeigte dabei mit massgeschneiderten Zuspielen zu seinen Vorderleuten ungeahnte Qualitäten, die Landsmann Jari Litmanen in nichts nachstehen.

Mit dem FC Küsnacht wartete im nächsten Spiel eine junge, unbequem zu bespielende Mannschaft auf die Stadtzürcher. Da man in den beiden Trainingseinheiten jeweils auf Kunstrasen trainieren konnte, fiel es der Mannschaft um Kapitän Huber leicht, sich auf fremden Terrain anzupassen. Nach einer knappen Viertelstunde durfte Neuzugang Gómez seine Torpremiere im Dress des Zürcher Traditionsvereins feiern, ehe Gabay mit einem sehenswerten Treffer an der linken Strafraumkante die angereisten Zuschauer verzückte. Nach dem Pausentee war es wiederum Gabay, der für die Gäste einnetzte. Für den 4:0 Endstand war erneut der spanische Exportschlager Gómez zuständig, der mit einem Lupfer aus rund 20 Metern ein Tor fabrizierte, welches wahrlich einen Platz in jeder Kunstgallerie dieser Welt verdient hätte.

Nach drei Auswärtsspielen war es allmählich wieder Zeit, dem heimischen Anhang ein wenig Spektakel zu bieten. Mit dem FC Stäfa wartete der noch punktlose Tabellenletzte auf das Team der Stunde. Nach knapp sieben Minuten wurde die Herren des FC Neumünster ihrer Favoritenrolle gerecht, indem Leona(r)d Oberholzer zum 1:0 Führungstreffer einschädelte. Zinnenlauf führte kurzerhand später mit seinem Torerfolg auch noch eine TÜV-Zertifizierung der Torumrandung durch und ehe man sich versah verbuchte Gabay einen weiteren Saisonstreffer (langsam wird es unheimlich). Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Partie ein wenig vor sich hin und der altbekannte Freund Chancenwucher hatte mal wieder Hochkonjunktur beim FCN. Nach dem ärgerlichem Gegentreffer schalteten die Gastgeber nochmals einen Gang höher. Oberholzer belohnte sich für seine starke Partie mit einem zweiten Kopfballtreffer, während Koch und Hazewinkel Treffer fünf und sechs zum 6:1 Heimerfolg beisteuerten.

Mit 21 Punkten aus acht Spielen, sowie der geringeren Anzahl Strafpunkten als der punktgleiche FC Maur, grüsste man vor dem Derby gegen den FC Seefeld von der Tabellenspitze. Gibt es den 6. Sieg in Folge?