Grüsse von der Tabellenspitze

Aufgrund der Tatsache, dass man in der vergangenen Spielzeit nur einen mageren Punkt von sechs möglichen holte, kam mit dem FC Volketswil so etwas wie der «Angstgegner» des FC Neumünster auf die Looren. Insbesondere das als «Schande von Witikon» verschmähte letztjährige Hinspiel mit gleich zwei Platzverweisen für die Neumünsteraner, sowie einer 0:2 Niederlage dürfte dem einen oder anderen Spieler jetzt noch in den Knochen stecken. Im Vorfeld der Partie setzten alle noch das schönste persönliche Elmex-Lächeln auf und zogen den Bauch ein (so gut es ging), um auf dem Mannschaftsfoto eine Falle zu machen. Mithilfe einer grosszügigen Spende von Caveo, welche sich kompetent um Vorsorge- und Versicherungsfragen kümmern, sowie der Unterstützung von 11teamsports war es dem FC Neumünster diese Saison möglich, neue Trainingsbekleidung zu beziehen.

Sportlich führte ein Volketswiler Doppelschlag durch Cyrill respektive Thomas Müller nach einer guten halben Stunde dazu, dass man sich mit Ach und Krach und einem 0:2 Rückstand in die Pause rettete. Rückblickend gesehen eine der schwächsten Halbzeiten, die das Fanionteam des FC Neumünster in dieser Spielzeit seiner im grösser werdenden Fangemeinschaft geboten hat. Nach dem köstlich gebrauten Pausentee (Merci Andrea) versuchte man sich auf das zurückliegende Wochenende zu besinnen, um vielleicht doch noch die Wende herbeizuführen. Auch gegen die Mannen aus dem Zürcher Oberland vermochte Baici einen Elfmeter zu parieren. Als kurze Zeit später Koch mit einem sehenswerten Treffer den Anschlusstreffer beisteuerte, war man guten Mutes, die Partie noch zugunsten der Gastgeber zu drehen. Mal für Mal scheiterte man jedoch am gegnerischen Torhüter, sowie am eigenen Unvermögen, sodass in der Konsequenz die erstmalige Heimniederlage in dieser Saison resultierte. Nach 6 Siegen in Folge endete damit die Serie des FC Neumünster, der jedoch gewillt war, auch im abschliessenden Auswärtsspiel gegen den FC Maur einen Vollerfolg zum Hinrunden-Abschluss einzufahren.

Am folgenden Sonntagnachmittag traf der FC Neumünster auf den punktgleichen FC Maur, den man mit einem Sieg etwas unter Druck hätte setzen können. Auf diskutablen Platzverhältnissen, jedoch vor einer malerischen Kulisse liessen die Gäste aus der Stadt keine Zweifel darüber aufkommen, wer hier als Sieger vom Platz gehen sollte. Nach einer knappen Viertelstunde schlug die «Ilgen-Allianz» um Gabay und Egli zu, nachdem der Flügelflitzer mit einem seiner Eckbälle den bzw. seinen blonden Engel als Abnehmer fand. Die abermals bestens aufgelegte Offensive zeigte trotz rutschigem Geläuf, worauf sie spielerisch in der Lage ist und sorgte bei den mitgereisten FCN-Fans für mehrfache Beifallsbekundungen. So auch nach einem Hazewinkel-Tor, das die erste Halbzeit und eine geschlossene Teamleistung abrundete. Während im Mittelfeld Huber mit seinen Stollenschuhen den Gegner wortwörtlich permanent auf den Füssen stand, verteilte Huacan die Bälle formidabel und setze seine Vorderleute gekonnt in Szene. Die niederländische-spanische Co-Produktion um Edeltechniker Gomez und Sneijder-Inkarnation Hazewinkel (allerdings mit ein paar Kilos weniger auf den Rippen) interagierte prächtig mit der Hottinger Flügelzange bestehend aus Gabay und Koch, welche den Aussenverteidigern zeitweise Knöpfe in die Beine spielten.

In der zweiten Hälfte belohnte sich Gabay für seine ausgezeichnete Hinrunde mit seinem 11. (!) Saisontreffer, der vom eingewechselten Larcheveque optimal vorbereitet wurde. Auch in der Defensive gab man sich in diesem Spiel keine Blösse. Die von Oberholzer und Straumann flankierten Tenchio und Egli sorgten unter mithilfe von Moser, sowie Torhüter Baici dafür, dass am Spielende die Null stand. Mit einem ungefährdeten 3:0 Auswärtssieg krönte der FCN somit die erste Hälfte der laufenden Spielzeit. Bei herbstlichen Verhältnissen konnte man zusammen nochmals auf das Geleistete, sowie das 25-jährige Bestehen des FC Maur, anstossen. Letzterer hätte sich für seine Festivitäten sicherlich einen anderen fussballerischen Rahmen gewünscht. An dieser Stelle haben die geschenkten Schnitzelbrote der netten Gastrochefin eine besondere Erwähnung verdient. Ihre vegetarische Variante entzückte selbst unseren Sneijder-Klon und Gourmetbistrobetreiber aus Holland.

Der FC Neumünster kürte sich damit zum Herbstmeister. Ein Titel, der in etwa so viel Wert ist, wie ein Hotdog-Pass auf der Sportanlange Looren in Witikon (also nichts). Jedoch untersteichen 24 Punkte aus 10 Spielen, 47 geschossene Tore (Liga-Bestwert), sowie die zweitwenigsten Gegentore der Liga, dass mit hier ein Team herangewachsen ist, das definitiv ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden kann. Wohin die Reise für die Kleeblätter hinführt, ist jedoch ungewiss. Es bleibt spannend!