Anschwingen auf der Looren

Zum Start der neuen Meisterschaftssaison empfing der FC Neumünster die Nachbarn des FC Fällanden in Witikon. Fällanden hatte in der Vorsaison noch in der gefühlt unerreichbaren 3. Liga gespielt und stellte somit einen ersten ernsthaften Gradmesser dar. Trotz des gleichzeitig stattfindenden Eidgenössischen Schwingfests waren die Ränge bei perfektem Fussballwetter gut gefüllt, als die beiden Mannschaften das Spielfeld betraten. 

Von den Taktikfüchsen Westerberg und Straumann in einem 4-1-2-2-1 aufgestellt, suchten die Gastgeber von Beginn weg die Offensive. Viele Ungenauigkeiten sowie eine gewisse Anfangsnervosität, verhinderten vorerst zielführende Angriffe über mehrere Stationen. Deshalb war es nur wenig verwunderlich, als das 1:0 für unsere Farben unter anderen Umständen fiel. Der frankophone Brecher Larcheveque nutzte ein Missverständnis im gegnerischen Abwehrverbund konsequent aus und traf zur frühen Führung. Dieser Treffer tat dem Heimteam sichtlich gut, denn in der Folge gelang es immer besser den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen und die Fällander ihrerseits zu weiteren Ballverlusten zu zwingen. In dieser Phase war es nur eine Frage der Zeit, bis das 2:0 folgen sollte. Meyer gab darauf in der 20. Minute die Antwort, als er einen flüssig vorgetragenen Angriff souverän abschloss. Dies reichte ihm noch nicht und gleich zwei Zeigerumdrehungen später versuchte er noch einen draufzusetzen, doch schien er sich dabei in Pratteln am ESAF zu wähnen. Mit einem schmerzhaften Fussstich brachte Meyer, Yann seinen Gegner zu Fall und holte sich vom Kampfrichter zu Recht die gelbe Karte ab. Diesen aufsehenerregenden Nebenschauplatz betrat nur Minuten darauf leider auch Egli, Simon, welcher seinen Gegenspieler mit einem eingesprungenen „Brienzer“ nahe dem Mittelkreis niederstreckte. Diese zwei Ausfälle sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kleeblätter in diesem Stadium des Spiels wirklich sehenswerten Fussball präsentierten. Die zeitweilen berauschenden Ballstafetten versetzten einen Teil der anwesenden Zuschauermasse in regelrechte Ekstase. Von einigen besonders begeisterten Anhänger/Innen wurde bereits die Neuerfindung des Fussballs, der sogenannte “Westerbergjalkapallo” verkündet. Die Führung auszubauen gelang jedoch nicht und so ging es letztlich mit einem hochverdienten 2:0 in die Pause.  

Ein, zwei Tore nachzulegen war der Plan für die zweite Halbzeit, doch die Hausherren agierten erneut fahrig zu Beginn. Darauf sah sich unser Capitano Huber genötigt, mit dem dritten Schwung des Tages dem Spiel seines Teams wieder mehr Schwung zu verleihen. Dies klappte dann auch. Und wie! Zwischen der 58. Und der 69. Minute zog der FC Neumünster vom 2:0 zum 5:0 davon und liess so keine Zweifel mehr aufkommen, wer als Sieger vom Platz gehen würde. Larcheveque und Meyer schnürten, nach jeweilig schönen Vorlagen von Hasewinkel und Müller, ihren Doppelpack. Danach kam auch noch Huber, Felix mittels sauber verwandeltem Foulpenalty in die Kränze, weswegen auch er sich von nun an als Eidgenosse bezeichnen darf (ein Böser mag er schon immer gewesen sein). In den letzten 20 Minuten des Matches setzten die Gastgeber einige Hochkaräter in den Sand und fingen sich durch Grob, Martin den obligaten, vermeidbaren Gegentreffer ein. Dies konnte die Freude über den klaren Auftaktsieg jedoch nur wenig schmälern. Nachdem die Rücken der Fällandner alle wieder sauber geklopft waren, verschob man sich in Richtung Gabentempel, wo (nicht wirklich) überraschenderweise eine gewisse Neigung zu hopfenhaltigen Kaltgetränken festgestellt werden konnte.  

Die nächste Partie findet am nächsten Sonntag in Egg statt, im Falle eines Sieges hat Lokalmatador Moser (Diego Diego) zu einem Zweigänger geladen, was Ansporn genug sein sollte, den nächsten Dreier einzufahren.