Das Ende einer Durststrecke

 In der zweiten Partie der Testspielreihe des FC Neumünster empfing man auf heimischem Geläuf die 2. Mannschaft des FC Kilchberg-Rüschlikon. Das furiose 3:3 eine Woche zuvor schien dabei im journalistischen Blätterwald die Runde gemacht zu haben, anders war das immense Zuschaueraufkommen an jenem Donnerstag Abend auf der Sportanlage Looren nicht zu erklären. Sehnlichst wurde derweil die Rückkehr des verlorenen Sohnes Meyer erwartet, der sich nach intensiv geführten Vertragsverhandlungen mit Sportchef Bierkapitän Naumann gezwungen sah, zu seinem Herzensverein zurückzukehren.
 
Im Unterschied zum Testspiel gegen die Herren des FC Wiedikon präsentierte man sich von der ersten Minute an giftig in den Zweikämpfen und liess den Ball mit einstudierten Ballstafetten in den eigenen Reihen zirkulieren. Den Torreigen wurde derweil in der 10. Spielminute von Meyer eröffnet, der nach «pirloeskem» Zuspiel von Straumann den Ball in gegnerischen Gehäuse verschwinden liess. Gut und gerne hätte man in den folgenden Minuten weitere Treffer zum Torkonto hinzufügen können, doch der allseits bekannte Chancenwucher des FC Neumünster hielt auch an diesem Abend Einzug. So kam es, wie es kommen musste und die Herren von der «Pfnüselküste» zogen durch ein sehenswertes Kopfballeigentor von Tenchio nach Anzahl Toren gleich. Ebendieser Tenchio fasste sich wenige Augenblicke später ein Herz und schädelte nach einem wunderbar getretenen Eckball von Moser (gerne öfters, merci) das Runde ins Eckige. Balsam auf die Seelen der «Tom in Sturm Fraktion.» Mit einer 2:1 Halbzeitführung begab man sich in die wohlverdiente Halbzeitpause und nutze den breiten Kader für einige Wechselspielchen.

Auch nach der Pause war die Devise der Gastgeber, sich durch eigenen Ballbesitz weitere Chancen zu erarbeiten. Mitte der zweiten Halbzeit führten zwei (berechtigte) Elfmeter jedoch dazu, dass man sich plötzlich in Gefahr sah, den so sicher geglaubten Sieg noch unnötigerweise aus den Händen zu geben. Da jedoch der zweite geschossene Elfmeter am Querbalken landete, stand es knapp fünfzehn Minuten vor Spielschluss noch 2:2 Unentschieden. In der von der schreibenden Zunft gerne als «Neumi-Viertelstund» betitelten Sturm und Drang Phase boten die Neumünsteraner dem angereisten Anhang noch etwas fürs Geld (oder die verschwendete Lebenszeit). Nachdem Jungspund Förderer den Ball von der linken Strafraumecke gekonnt ins Lattenkreuz zirkelte, war Hazewinkel nach einer sehenswerten Angriffsauslösung für den 4:2 Endstand besorgt.
 
Zeitgleich bedeutete dies für die Kleeblätter, dass man nach einer längeren Durststrecke wieder in den Genuss eines Sieges kam. Eine Heerschar von besonders Durstigen liess es sich nach getaner Arbeit derweil nicht nehmen, beim einen oder anderen isotonischen Hopfengetränk den Match zu analysieren und sich gedanklich schon mit der Auswärtsfahrt am Fusse des Uetlibergs zu befassen. Dort wartet am Donnerstag mit dem FC Uitikon bereits der nächste Testspielgegner für das Fanionteam des FC Neumünster.