Der Fischer und sein Henker

Crunch-Time! Am vergangenen Sonntag fand sich eine Neumünster Heerschar auf dem Griespark zu Volketswil ein, um das letzte Auswärtsgefecht der Saison zu bestreiten. Das neu formierte Trainergespann um Westerberg & Oberholzer konnte dabei personell annähernd aus dem Vollen schöpfen. Einzig und allein für Kopfzerbrechen sorgte bei den Neumünsteraner die Absenz des in dieser Saison bestens aufgelegten Torhüters Baici, der anstatt dem malerischen Volketswil dem italienischen Süden den Vorzug gab. Böse Zungen behaupten, dass sich der Mann zwischen den Pfosten inkognito dem Zauber des Volketswiler Mittelaltermarkts hingab. Zum Handkuss kam somit Ersatztorwart Reiff, der nach dem Gastspiel in Meilen nach reiflicher Überlegung erneut das Vertrauen von Trainer Reiff bekam. Bis in die Haarspitzen motiviert, zeigte die Auswärtsmannschaft, dass man gewillt war, „den Fluch von Volketswil“ endgültig zu besiegen und mit drei Punkten die Heimreise anzutreten.

Nach einer von intensiv geführten Zweikämpfen geprägten Anfangsviertelstunde näherten sich die Kleeblätter zunehmend dem Volketswiler Gebälk, ohne jedoch den Ball in den Maschen verschwinden zu lassen. Kurz vor dem „Cooling Break“ fasste sich Meyer ein Herz und bezwang den gegnerischen Schlussmann mit Neumünster Vergangenheit. Wenige Zeigerumdrehungen nach der Erfrischungspause fing man sich nach einem Distanzschuss der Marke „Sonntag“ den Ausgleichstreffer, der dazu führte, dass man sich mit einem unbefriedigenden Unentschieden in die Halbzeitpause verabschiedete.

Nach dem Seitenwechsel war es wiederum der Tabellenführer, der das Spieldiktat an sich riss und mit Chancen im Minutentakt auf die neuerliche Führung pochte. Wenn schon nicht aus dem Spiel heraus, dann dafür per Standard dachte sich der Unparteiische und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Mittelfeld Terrier Huacan fasste sich ein Herz und…. scheiterte. Weiterhin 1:1 und noch gut eine halbe Stunde zu spielen. Mal für Mal wurde der Hottinger Quartierverein in hitzige Mann gegen Mann Duelle verwickelt, die unter anderem dazu führten, dass Elfmetersünder Huacan in Senderos-Manier eine Platzwunde davontrug. Während man an der Seitenlinie den Mann fürs Grobe verarztete, besann man sich in den Reihen des FC Neumünster auf die eigene spielerische Stärke und lies Ball und Gegner laufen. Topscorer Gabay fasste sich derweil ein Herz und künstelte den Ball per Freistoss aus knapp 25 Metern in die rechte untere Torecke. 17. Saisontor für den Mann aus Sursee, von der Staffi, dessen Torhunger immer noch nicht vollends gestillt war. Fünf Minuten vor Schluss zeigte der Schiedsrichter erneut auf den Elfmeterpunkt. Flügelflitzer Gabay liess sich nicht zweimal bitten und verwandelte sowohl den ersten (nicht gegebenen), als auch den zweiten Elfmeter. In den Folgeminuten liess man in der Hintermannschaft nichts mehr anbrennen und brachte den 3:1 Vollerfolg in trockene Tücher.

Jubel, Trubel, Heiterkeit nicht nur beim grossartigen Neumünster Fananhang, sondern auch fälschlicherweise in der knapp 10 Kilometer Luftlinie entfernten Sportanlage Lengg, wo man sich aufgrund eines elektronischen Übermittlungfehlers als neuer Tabellenführer wähnte. Nichts da! Nach 19 von 20 Meisterschaftsspielen steht der FC Neumünster mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC Seefeld an der Tabellenspitze. Im letzten Spiel können die Kleeblätter ihre Saison mit dem Aufstieg in die 3. Liga krönen. Der FC Neumünster freut sich gegen den FC Maur auf zahlreiche Unterstützung und lädt im Anschluss zum gemeinsamen „Neumi&Friends-Höckle“ ein.

Zuschauer-Wettbewerb: Wer war schneller? Abwehrrecke Dändliker beim 7:1 Vollerfolg gegen den FC Meilen oder Team-Doc Knöpfli bei der heldenhaften Notversorgung in Volketswil? Unter allen Teilnahmen wird jeweils der Wochenpreis verlost: Ein Gutschein für eine Bierwanderung mit den „Stars“ des FC Neumünster. Stimmen sie jetzt ab!