Derbytime – Gerechte Punkteteilung gegen den FC Seefeld

Wenn es in den letzten Jahren ein Spiel gab, das für Gesprächsstoff sorgte, dann war es stets das Derby gegen den FC Seefeld. Sagenumwobene Schlachten, verrückte Wendungen und Tore hüben wie drüben prägten die Vergangenheit. Auch diesmal kamen die Zuschauer voll auf ihre Kosten.

Für den FC Neumünster galt es im ersten Heimspiel der jungen Saison die beiden Startniederlagen im Cup und gegen den FC Schwamendingen zu verdauen. Die Personalsituation blieb angespannt: Mehrere rekonvaleszente Spieler, dazu Ferienabsenzen. Immerhin konnten zwei Neuzugänge ihr Pflichtspieldebüt feiern: Alexandre Glaus, der bereits in den Testspielen sein Potenzial andeutete, sowie Fabian Thöni, der kurz vor dem Deadline Day aus dem Südtirol für die Flügelposition verpflichtet wurde.

Von Beginn weg entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Kapitän Egli führte die Abwehrreihe zusammen mit Urgestein Tenchio an, flankiert von Zinnenlauf-Senior und Oberholzer. Davor formierte sich ein kompaktes Mittelfeld mit Huacan, Sadiku und Glaus, auf den Flügeln Thöni und Zinnenlauf-Junior, in der Spitze der unermüdliche Müller. Dieser hatte früh die grosse Möglichkeit, nach einem Konter die Hausherren in Führung zu bringen. Kurz darauf verpasste auch Sadiku nach brillanter Vorarbeit von Müller die Führung nur knapp.. Kurz vor dem Seitenwechsel musste Neumünster die stärkste Phase der Gäste überstehen. Torhüter Struchen avancierte in dieser Phase zum Fels in der Brandung, als er mehrfach mirakulös parierte und sein Team im Spiel hielt.

Nach der Pause brachte das Trainerteam Koch für Zinnenlauf-Junior, um frische Impulse zu setzen. Tatsächlich zeigte sich die Mannschaft wieder stabiler und konnte das Spielgeschehen ausgeglichener gestalten. Zwar fehlte im letzten Drittel oftmals die letzte Konsequenz oder der entscheidende Pass, doch hielt man Seefeld nun besser vom eigenen Strafraum fern. Mit weiteren Wechseln – Reif als Interim-Coach schickte unter anderem Stachowski sowie erneut Zinnenlauf-Junior in neue Rollen – blieb Neumünster flexibel. Ein entscheidender Schachzug war die Umstellung von Neuzugang Thöni auf die Rechtsverteidiger-Position für die Schlussviertelstunde: Mit viel Laufarbeit und Einsatzwillen unterband er die letzten Angriffsversuche der Gäste. Herauszuheben bleibt die kompromisslose, aber faire Abwehrarbeit, insbesondere Kapitän Egli, dessen rustikale Grätsche in bester „Roy-Keane-Manier“ ihm zwar Gelb, aber auch den Applaus der Heimfans einbrachte.

So blieb es am Ende beim torlosen Remis. Eine gerechte Punkteteilung im Derby, die vor allem eines zeigte: eine klare Leistungssteigerung gegenüber dem Auftritt in Schwamendingen. Bereits nächste Woche wartet mit dem FC Witikon der nächste heisse Tanz. Der FC Neumünster hofft auf zahlreiche Unterstützung am Spielfeldrand.