Genau 136 Tage musste das Fanionteam des FC Neumünster mit den Hufen scharen, ehe man endlich wieder für neunzig Minuten dem runden Leder hinterherjagen durfte. In der Zwischenzeit bereitete man sich (mehr oder weniger) akribisch auf die anstehende Rückrunde vor, die angesichts der Tabellensituation, manch einen zum Träumen veranlassen lässt. Bei intensiven Trainingseinheiten in der Halle zu Leimbach, liessen einige Spieler ihre brasilianischen Copacabana-Fertigkeiten aufblitzen, welche jedoch vom hiesigen Facility-Management nicht immer goutiert wurden. Deshalb strebte man schnellstmöglich die Rückkehr auf die Sportanlage Looren an. Vor dem ersten Testspiel liess es sich die Gruppe bei den wenigen Trainingseinheiten selbstverständlich nicht nehmen, das Witiker Gittergerüst auf seine Höhe zu prüfen. Unter gütiger Mithilfe der angrenzenden Nachbarschaft fanden jedoch alle Bälle schliesslich wieder ihren Absender. So ging man guten Mutes ins erste von mehreren Vorbereitungsspielen, die es vor dem ersten Ernstkampf zu bestreiten gilt.
Die zweite Mannschaft des FC Wollishofen war den Neumünsteranern bereits aus der Sommervorbereitung bekannt, als man mit einem 4:0 Sieg vom Platz ging. Manch einer dürfte sich noch an die sagenumwobene Einwechslung des Grandseigneurs Westerberg erinnern, der sich damals beinahe in die Torschützenliste eintragen konnte. Aber zurück zum Spiel: Bereits ab der ersten Spielminute zeigte sich, wer hier als (haushoher) Sieger vom Platz gehen dürfte. Aus einer massierten Defensive kombinierten sich die Herren des FCN durch die generischen Reihen und sorgten sowohl über die Aussenbahnen, als auch durch Mitte für stetige Gefahr im gegnerischen Strafraum. So war es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass Rafael Zinnenlauf den Torreigen bereits nach wenigen Minuten mit einem Distanzschuss eröffnete. Durch ein geschicktes Pressingverhalten, angeführt von Winkelried Sturmspitze Müller, zwang der FCN den Gegner zu wiederholten Fehlern im Aufbauspiel, sodass sich Larcheveque noch vor der Pause mit zwei Toren in der Torschützenliste verewigte. Nach dem Seitenwechsel war es abermals Zinnenlauf, der sich für sein starkes Spiel auf der 10er Position ebenfalls mit einem Doppelpack belohnte. In der Folge wurden die in Heerscharen angereisten Zuschauer Zeugen eines seltenen Spektakels: Kapitän Huber brachte den Ball im gegnerischen Netz unter! Zuletzt ging sowas vermutlich mit einer totalen Sonnenfinsternis einher. Im weiteren Spielverlauf fiel noch das obligate Müller-Tor, welches mustergültig per «Monstereinwurf» von Dürig vorbereitet wurde. Zugleich gilt dieser Treffer als haushoher Favorit in dem von Arnd Zeigler präsentierten Format «Kacktor des Jahres». Den Schlusspunkt unter eine unterhaltsame Partie setzte Arik Gabay, der mit seinem unhaltbaren Freistoss das Schlussresultat von 7:1 besiegelte.
Bereits nächsten Sonntag steht mit dem FC Hakoah der nächste Gegner vor der Brust. Anpfiff ist um 12:00 auf der Sportanlage Buchlern. Der FC Neumünster freut sich auf zahlreiche Zuschauer, die auch nach Spielschluss sich nicht zu schade sind für ein gemeinsames «Höckle.»