Am Donnerstagabend empfing der FC Neumünster einen Drittligisten auf der Looren. Bis in die teils nur noch spärlich vorhandenen Haarspitzen motiviert, stieg der Gastgeber in die Partie. Man wollte nicht nur einigermassen mitspielen, sondern den Oberklassigen aus dem Cup spedieren. Industrie Turicum war in der Anfangsphase zwar feldüberlegen, wurde aber durch schnelle Gegenstösse des Heimteams regelmässig überrollt. Dadurch verzeichnete Neumünster in der ersten halben Stunde ein eindeutiges Chancenplus. Eine dieser Chancen verwertete Müller zum 1:0. In der Viertelstunde vor der Pause kamen dann auch die Gäste zu zwei guten Tormöglichkeiten, aus welchen zwei Tore resultierten. So ging man etwas verwundert über das Resultat mit einem Rückstand in die Halbzeitpause.
Halbzeit zwei gestaltete sich deutlich weniger ereignisreich. Die Industriellen standen deutlich tiefer und unterbanden so die gefährlichen Konter des Heimteams. Es kam nur noch vereinzelt zu Strafraumszenen, aus welchen nichts zählbares zu Stande kam. Auch ein raffinierter Chip von Stürmerhoffnung Tenchio fand den Weg ins gegnerische Tor leider nicht. Doch die Mannschaft gab nicht auf und glaubte nach wie vor an den grossen Coup. Und tatsächlich. In der 81. Minute tankte sich Larcheveque über links unwiderstehlich durch und traf zum vielumjubelten Ausgleich. Die abschliessenden zehn Minuten änderten nichts mehr am Ergebnis und so musste das Elfmeterschiessen über das Weiterkommen entscheiden.
Capitano Huber gewann den Münzwurf konnte dadurch gleich selbst zum ersten Penalty antreten. Er lief an und scheiterte am gut reagierenden gegnerischen Schlussmann. Der kräftezehrende Abstimmungskampf zur Ehe für alle Vorlage scheint unseren Capitano doch mehr zu beschäftigen als er es sich selbst zugestehen will. Statt eines straighten Schusses in die Ecke brachte er nämlich nur einen halb hohen halb platzierten Zwitter zu Stande. Glücklicherweise landete der folgende Versuch des Gegners gleich am Pfosten und so war immer noch alles in der Reihe. Die folgenden drei Schützen beider Teams trafen allesamt. Für die Unsrigen verwerteten Egli, Müller und Gabay mehr (Egli, Müller) oder weniger(Gabay) sicher. Als fünfter Schütze war Abwehrpatron Straumann vorgesehen. Dieser steckt seine persönlichen Ziele sowie auch die Ziele der Mannschaft bekanntlich hoch. Entsprechend hochhinaus wollte er auch mit seinem Penalty, doch übertrieb er es dabei leider ein wenig. In der Manier von Ruben Vargas oder noch eher alla Roberto Baggio drosch er den Ball in den witikoner Nachthimmel. Nur das hinter dem Tor befindliche Gitter hinderte das Spielgerät daran, in die Umlaufbahn der ISS zu gelangen. So konnte der fünfte Schütze von Industrie Turicum mit einem Treffer den Sieg für seine Farben einfahren. Sollte es wirklich so enden? No! Luca Gigi Beici parierte und so fand der Krimi seine Fortsetzung. Larcheveque, Tenchio und Oberholzer trafen auf unserer Seite, die Gäste zogen zweimal nach. Mit dem insgesamt 16. Penalty scheiterten die Oberklassigen wiederum am glänzend aufgelegten Beici und der Sieg für unsere Farben war im trockenen. Der Coup war gelungen.